Verwendung
Verwendung damals
Wie bei allen Hunderassen liegt auch beim Bayerischen Gebirgsschweißhund das Ziel seiner Zucht in seiner Verwendung. Bezogen auf die Entstehung war der Einsatz der Hunde, die letztlich zum Bayerischen Gebirgsschweißhund geführt haben, geprägt durch ihr Einsatzgebiet.
Die Gebirgsbracken wurden bei großen Brackaden eingesetzt, wo die Hunde mit Fährtenwille, -sicherheit und -treue, gepaart mit Hetzfreudigkeit, Fährtenlaut und Wildschärfe dem Jäger das Wild brackierten. Die Jagd im Gebirge forderte volle Geländegängigkeit und ein entsprechendes Haarkleid gegen extreme Witterungsbedingungen. Der Schweißhund, wie wir ihn heute verstehen, war hier so nicht erforderlich. Die Gebirgsbracken blieben durch selbständiges Jagen am kranken Wild, bis der Jäger dieses, selbst nach Stunden oder Tagen, erreichte.
Bei der Arbeit des Leithundes galt es eine bestätigte Hirschfährte zu halten, um dieser über lange Strecken, bis zum Jagderfolg, nachzuhängen. Das Gelände war im Gegensatz zum Gebirge in großen Teilen begehbar. Hatzfreudigkeit und Wildschärfe standen bei dieser Art der Arbeit im Gegensatz zum Fährtenwillen mit ausgeglichener und ruhiger Arbeitsweise im Hintergrund.
Durch veränderte Jagdverhältnisse, auch im Gebirge, suchte man die Kombination der optimalen Eigenschaften aus der letztendlich der Bayerische Gebirgsschweißhund hervorging.
Verwendung heute
Ähnlich wie zum Anfang der Rasseentwicklung stellt sich die Frage nach den jagdlichen Verhältnissen, den Aufgaben und Anforderungen. Einzeljagd, Nachtjagd, Drückjagden in oft eng angelegtem Straßennetz bilden immer öfter die neuen Verhältnisse. Die Aufgaben für den Spezialisten, verletztes Wild zu suchen, zu stellen und mit seinem Führer zu erlösen, sind geblieben.
Die Bedingungen bedingt durch Technik, gut ausgebildete Gebrauchshunde und einem in der Öffentlichkeit ausgeprägtem ethischen Bewusstsein sind stetig gestiegen. Der Bayerische Gebirgsschweißhund ist ein Spezialist auf der Wundfährte und steht im Dienst für die tierschutzgerechte Jagd. Die Anforderungen an den brauchbaren Bayerischen Gebirgsschweißhund von heute orientieren sich an Langlebigkeit, Vitalität und Gesundheit gepaart mit standardgerechter Form, um die aufwendige Spezialausbildung mit höher werdenden Anforderungen über einen möglichst langen Zeitraum nutzen zu können. Absolute Fährtensicherheit und -treue sind bei fast nur noch erschwerten Bedingungen von hoher Priorität. Absolute Wesensfestigkeit verbunden mit 100%iger Wildschärfe sollen lange Hetzen vermeiden. Fährten- oder zumindest Sichtlaut sind, wie auch ein harsches, dichtes Haarkleid, Kriterien, die sich im Laufe der Zeit nicht geändert haben.